Donnerstag, 16. Juli 2015

Claudis Corner | Sommer, Sonne, Reiselektüre!



Als es nun so wahnsinnig heiß wurde, war ich so richtig in Sommerstimmung. Ein bisschen so wie früher, als die Sommerferien vor der Tür standen und eine lange Zeit des Nichtstun vor einem lag. Schier endlose Wochen, in denen man sich eine besondere Freiheit gönnte. Und in denen man sich erneuerte, neu erfand, irgendwie häutete, um dann sechs Wochen später innerlich gereifter und äußerlich ganz anders in die Schule zurückzukehren. Nach so einer Zeit sehnte ich mich so richtig, doch der durchschnittliche Arbeitnehmer macht keine sechs Wochen Urlaub am Stück. "Wie also", dachte ich, "kann ich denn diesen Zustand von damals irgendwie nachstellen? Was waren denn während der Sommerzeit die Highlights?" Und dann las ich bezeichnender Weise während einer Zugfahrt etwas über die all time favorite-Sommerlektüren einiger Redakteure. Über die Bücher, die einen Sommer lang die Aufmerksamkeit der Leser gefesselt hatte und in ihrer Art den Sommer sowohl einzigartig als auch unvergesslich gemacht hatten.

"Ja richtig", dachte ich, "die Sommerlektüre!" Auch für mich waren die Sommerbücher besondere Bücher. Besonders gerne habe ich am Baggersee gelesen. Meine Freundin und ich hatten ganz früher unsere Fahrräder, Handtücher, Leibnizkekse, Sprudel und „Das lustige Taschenbuch“ dabei. Damals waren wir OS-Schülerinnen. In meiner Erinnerung waren die Sommer heiß. Ich sehe noch das Wasser aus unseren Haaren auf die Seiten tropfen, als wir uns nach einem erfrischen Bad wieder bäuchlings auf die Handtücher warfen. Und sonnenwarme Butterkekse schmecken auch irgendwie besonders und anders und besser.

Mit zunehmendem Alter änderte sich die Lektüre und auch die Art der weiteren Freizeitgestaltung. Als Teenager blieb ich allein zuhause – Familie samt Bruder verreiste. Ich hütete Haus und Katze, lag an den super heißen Tagen in einer mit Wasser gefüllten Wäschewanne auf der Terrasse und las "Der Medicus". Alle Teile hintereinander. Nach meiner Erinnerung ging das – ob diese trügt, vermag ich nicht zu sagen. Aber diese Bücher haben mich sehr gefesselt. Wahrscheinlich habe ich zwischendurch "Beverly Hills 90210" im TV gesehen. Und abends dann auch mal ein Bierchen mit Freunden geschlürft und MTV geschaut.

Zu Studentenzeiten verschwammen Freizeit und Arbeitszeit zunehmend. Man hatte zwar Semesterferien, musste aber arbeiten. Ich las trotzdem immer weiter – viel und überall. Gerne in der Stadtbahn und an der Haltestelle, während der Pausen. Da habe ich irgendwann "Harry Potter" für mich entdeckt. Was hatte ich für ein Glück als Literaturwissenschaftsstudentin während der Urlaubsvertretungen auch im Büro lesen zu dürfen. Tat ich auch – ich weiß noch, wie ich in einer Mittagspause in den Bertelsmann Buchclub an der Goseriede fuhr, um mir den nächsten Teil von Harry Potter zu besorgen.

Mit zunehmendem Alter nehmen diese bahnbrechenden Erfahrungen mit Bücher ab. Ich lese weiterhin, aber ich nehme mir immer seltener die Zeit in den Büchern zu versinken. Das finde ich schade und das sollte sich ändern. Es liegt nicht am mangelnden Interesse, sondern an meinem Tagespensum, das abends nach getaner Arbeit am Bildschirm meist nur noch ein, zwei Seiten zulässt. Dann fallen mir die Augen zu.

Für den Sommer 2015 habe ich mir ein Sommerbuch verschrieben. Ich habe eine Woche frei (ja, immerhin) und das Buch liegt schon bereit: Hakan Nesser. Himmel über London. Ich freu mich drauf. Und bis es soweit ist und mich in diesem Fall tatsächlich "die Muße küsst", höre ich ein Lieblingssommerbuch eines der oben genannten Redakteure: Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky. Da habe ich auch während eines Teenagersommers gelesen, damals im kühlen Keller liegend, da man mir gerade meine Weisheitszähne gezogen hatte. Ach ja, da werden Erinnerungen wach...

Ich wünsche euch einen schönen, entspannten, bewegenden Sommer!

Claudi

Image via Picmonkey

Freitag, 3. Juli 2015

Claudis Corner | Rezept-Tipp: Blumenkohl-Pizza!


Hallöchen, ihr Lieben!

Heute habe ich mal wieder einen Rezept-Tipp für euch und zwar habe ich die tolle Alternative zur herkömmlichen Pizza für euch: die Blumenkohl-Pizza. Getestet und für gut befunden.

Man nehme für 2 bis 3 Personen (und in der vegetarischen Version):
300 g rohen Blumenkohl, 200 g (fettreduzierten) geriebenen Mozzarella, 2 Eier, Oregano nach Belieben, Tomatensoße und Belag nach Wunsch

Den rohen Blumenkohl reiben (nicht pürieren, sonst wird der Teig zu breiig), mit Käse und Ei vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Bachblech streichen.

Nicht zu dick – gerade so, dass man das Backpapier nicht mehr durchscheinen sieht. Wenn der Teig zu dick ist, wird die Pizza zu weich.

Das Ganze bei 200 ° etwa 20 Minuten backen, bis der Boden braun und cross wird. Den Teig aus dem Herd nehmen, mit Tomatensoße bestreichen und dann nach Herzenslust belegen. Danach noch einmal rund 10 bis 15 Minuten weiter backen – und fertig ist die Pizza.

Versucht es, schmeckt wirklich fein.

Liebste Grüße
Claudi

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